Unser Rastplatz lag 25 Km vor Elliott, wieder nur ein kleinerer Ort. Wir haben getankt und ein wenig eingekauft. Unser Frühstück war uns ausgegangen, aber unsere gewohnte Milch haben wir hier nicht bekommen. Mehr als eine Tankstelle mit kleinem Supermarkt und ein paar Holzhütten gibt es hier nicht.
Ungefähr 200 Km weiter erreicht man das Örtchen „Three Ways“. Mehr als ein Roadhouse mit Caravanstellplätzen gibt es auch hier nicht. Das witzige ist, woher der Ort seinen Namen hat. An dieser Highwaykreutzung gehen drei Wege weg, Richtung Süden nach Alice (so sagen die Australier ist aber „Alice Springs“), Richtung Norden nach Darwin (988 Km) und Richtung Osten nach Mount Isa. Mount Isa liegt schon im Bundesstaat Queensland, diese Richtung haben wir eingeschlagen.
Bis zur Grenze nach Queensland lagen 450 Km vor uns. Auf der Strecke kam bis auf einem Roadhouse nichts weiter. Am Himmel hingen große dunkle Wolken. Rechts von uns schien die Welt unter zu gehen, während es links nach einem schönen Sommertag aussah. Es blieb nicht aus, dass wir in eine große dunkle Regenwolke reinfuhren. Es schüttete wie aus Eimern, die Blitze machten es etwas unheimlich. Gewitterblitze hatten wir jetzt schon öfter gesehen, aber immer sehr weit weg. Jetzt waren sie ganz nah und der Donner kam gleich hinter her.
An der Grenze zu Queensland hatten wir schon wieder gutes Wetter. Viel zu sehen, gab es allerdings nicht, ein Willkommensschild, das uns in Queensland begrüßt und ein Hinweisschild, dass man keine Früchte mit rüber nehmen darf.
In Queensland ist es eine halbe Stunde später als in Northern Territory. Jetzt haben wir schon zwei Stunden Versatz zu Perth, also 9 Stunden zu Deutschland.
50 Km vor Mount Isa haben wir eine Rest Area, das „WW2 Airfield“, zur Übernachtung angesteuert. Die Parkaufsicht hatte gerade alle Mülleimer geleert und nach dem Rechten gesehen.
Am nächsten Morgen ging es gleich nach Mount Isa. Mount Isa ist mit 22600 Einwohnern eine große Bergbaustadt. Hier gibt es wieder alles, große Supermärkte, Baumärkte und mehrere Tankstellen. Wir sind auf den City Lookout hoch, von dem wir eine gute Sicht auf die Stadt und auf die riesige Mine hatten. Die meisten Aktivitäten in der Stadt beziehen sich auf den Bergbau, so kann man in eine nachgebaute Mine 10 m unter die Erde fahren und zusehen wie dort gearbeitet wird.
Hinter Mount Isa liegt eine verlassene Stadt, „Mary Kathleen“. Ein paar Grundflächen der Gebäude liegen noch da und lassen das Dorfzentrum erkennen. Die Straßen und Gehwege sind noch vorhanden, wenn auch schon etwas kaputt. Das gesamte Material der Häuser ist nicht mehr zu sehen, haben die Leute vielleicht für neue Häuser gebraucht. Heute kann man in dem Ort kostenfrei Campen. Es laufen dort nur ein paar Kühe rum, aber die laufen eigentlich überall in Australien umher.
Die nächste richtige Stadt, 120 Km hinter Mount Isa, ist Cloncurry. Hier wurde der Royal Flying Doctor Service und Qantas Airways gegründet. Heute ist die Stadt ein Weidewirtschaftszentrum in der 5200 Einwohner leben. In der Nähe befindet sich ein See mit einem Staudamm. Dieser ist als Badesee ausgeschildert, ein Fischer hat uns allerdings davon abgeraten dort schwimmen zu gehen, weil im See Wasserschlangen leben. Hier lässt sich aber Prima der Barramundi angeln, ein Riesenbarsch (haben wir von Marcel erfahren). Das ist der beliebteste Fisch in Australien und soll sehr gut schmecken.
Wir sind weiter Richtung Townsville gefahren. Im Ort Richmond haben wir am Nachmittag nach drei Tagen mal wieder einen richtigen Camping Platz angefahren. Der erste Weg führte unter die Dusche 😉
In der Camp Citchen haben wir drei weitere Deutsche angetroffen, zwei reisen mit BMW-Motorrädern durch Australien. Sie haben ihre eigenen Maschinen von Hamburg bis Sydney verschiffen lassen für ca. 3000 Euro. Andy, ein Backpacker, kommt gerade von einer Farm in der Nähe auf der er gearbeitet hat. Es war ein schöner Abend und es gab viel zu erzählen 😉
Heute Mittag haben wir die Stadt Charters Towers erreicht. Sie sieht aus, wie eine richtige Cowboystadt. Viele Gebäude wurden so restauriert, wie sie zwischen 1880 und 1890 gebaut wurden und stehen unter Denkmalschutz.
Der Highway zwischen Cloncurry und Charters Towers ist der Weg, der früher eine Postkutschenroute war. Die kleineren Orte am Highway waren alles Kutschstationen.
Laut Schildern sollen hier ganz ganz früher Dinosaurier gelebt haben. Es gibt ein paar Museen mit versteinerten Dinosaurierknochen und Informationen zur Ur- und Fundgeschichte.
Am späten Nachmittag sind wir in Townsville an der Ostküste angekommen. Hier leben 182.000 Einwohner, so eine große Stadt haben wir lange nicht gesehen. Der Verkehr wurde mehr, je dichter wir kamen. Wir haben uns eine Rest Area „Saunders Beach Park“, außerhalb der Stadt gesucht, wir wollten es etwas ruhiger. Wir standen direkt am Südpazifischen Ozean. Baden gehen konnten wir leider nicht, weil auch hier die gefährliche Würfelqualle lebt. An der Warntafel stand, dass man eine durch eine Qualle hervorgerufene Wunde mit Weissweinessig säubern soll. Zu allem Überfluss leben hier auch noch Salzwasserkrokodile im Meer.
Auf der Tina & Maik Seite findet ihr unsere aktuelle Route. Hier ein paar Bilder von den letzten Tagen…