Von Wonga Beach waren es knappe 60 Km bis Cape Tribulation. Man kommt dort aus Richtung Süden nur mit einer Seilfähre hin, die über den Daintree River übersetzt. Vom Norden kommend aus „Cooktown“ führt eine Offroadstraße nach Cape Tribulation, die nur mit einem 4WD-Fahrzeug befahrbar ist. Wir haben uns mit der Fähre übersetzen lassen. Auf der anderen Seite angekommen, führt eine serpentinenartige Straße etwas bergauf. Der Ort Cape Tribulation ist der nördlichste Zipfel an der Ostküste, den man mit einem normalen Fahrzeug entlang der Küste erreichen kann. Über eine Inlandroute kann man noch Cooktown erreichen, danach führen keine befestigten Straßen weiter nördlich.
Bis man von dem Fähranleger den Ort Cape Tribulation erreicht (nach ca. 30 Km) fährt man noch an kleineren Ortschaften und verschiedenen Strandabschnitten vorbei. Das ganze Gebiet wird aber Cape Tribulation genannt. Der erste Lookout nach der Fähre nennt sich „Waluwugirriga“. Von dort aus konnten wir die Insel „Snapper Island“, die „Alexandra Range“ sehen sowie den Daintree River.
Nach dem Aussichtspunkt haben wir bei der Daintree Icecream Company angehalten. Dort gibt es einen riesigen Obstgarten mit vielen verschiedenen Bäumen, dessen Früchte für die Eiszubereitung genutzt werden. Hier gibt es jeden Tag vier Eissorten des Tages. Heute waren es Himbeere, Passionsfrucht, Wattleseed (Akaziensamen) und Soursop (Stachelannone). Superlecker! Die Frucht Soursop gehört zur Pflanzenart der Annonengewächse und ist eine große grüne Beere, die bis zu 40 cm groß und 4 Kg schwer werden kann. In Deutschland soll sie auch unter dem Namen Sauersack bekannt sein, ich kannte sie bis jetzt nicht.
Als nächstes wollten wir nun endlich das Cape Tribulation sehen und sind erstmal komplett hochgefahren. Das Besondere an diesem Gebiet ist, dass hier der tropische Regenwald direkt auf das Meer trifft. Früher hat hier das Volk „Kuku-Yalanji“ gelebt und nannte die Gegend „Kulki“. James Cook nannte das Gebiet Cape Tribulation (Kap der Mühsal). Sein Schiff die Endeavour ist am gleichnamigen Riff auf Grund gelaufen.
Vom Parkplatz aus sind wir ein Stückchen durch den Jungle gelaufen und kamen direkt zum Strand des Capes. Weißer Sand und blaues Wasser, man möchte am liebsten reinlaufen! Das haben wir natürlich nicht gemacht, es stehen genügend Schilder, die aufgrund von Krokodilen und Quallen davon abraten. Trotzdem ist es ein schönes Bild vom Urwald direkt an den Strand zu kommen. Ich musste an Filme mit einsamen Stränden denken :-). Über einen Holzplankenweg gelangt man vom Parkplatz zu einem Aussichtspunkt, von dem man auf das Kap gucken kann.
Langsam sind wir die Strecke wieder runter gefahren und haben an verschiedenen Stränden und Lookouts angehalten. Der „Dubuji Boardwalk“ (1,2 Km lang) führte uns durch verschiedene Zonen des Regenwaldes, Informationstafeln erklärten uns wo wir uns gerade befanden. Es fliegen hier schöne blaue Schmetterlinge umher, aber es sitzen auch weniger schöne Spinnen in ihren Netzen. Im Fluss haben wir eine kleine Schildkröte entdeckt, als wir Ausschau nach einem Krokodil gehalten haben. Die Infotafeln sagten uns, wo wir Baumschlangen und Fledermäuse zu erwarten haben, gesehen haben wir sie aber nicht. War auch besser so!
Das war genug Regenwald, jetzt ging es zu den Stränden Myall Beach, Thorton Beach und Cow Bay Beach. Da haben wir uns um einiges wohler gefühlt. Bis auf kleine Krebse waren dort keine Tiere zu sehen. Da auch hier die Bäume des Regenwaldes bis zum Strand wachsen, gibt es genug schattige Plätze am Strand. Der leichte Wind tat auch sehr gut.
Hier gibt es eine menge Anbieter, die geführte Nachtwanderungen durch den Regenwald anbieten, aber das wollten wir beide nicht. Ich glaube, da würde es mich am ganzen Körper krabbeln 🙂
Zum Abend sind wir in die Tablelands gefahren und haben auf der Riffle Creek Rest Area geschlafen. Es war richtig viel los, zwei Wohnmobile und ein Hippiecamper. Der Fahrer eines Wohnmobils kam erst mal zu uns und wollte seine Nachbarn kennenlernen. Als wir unseren Tisch aufgestellt haben, sagte er, er komme zum Tee vorbei. Wir haben heute unseren Campingkocher eingeweiht, der hat gut funktioniert.
Hier ein paar Bilder vom Tag…