Der Hot Water Beach

Gestern sind wir von Waipu bis zur Halbinsel „Coromandel Peninsula“ gefahren. Das Fahren in Neuseeland ist ganz anders als in Australien. Während es in Australien überwiegend geradeaus geht, verlaufen die Straßen hier in Serpentinen. Berg auf, Berg ab … und wenn man denkt, den Berg geschafft zu haben, kommt schon der Nächste. Dadurch strengt das Fahren etwas an, aber die Landschaft ist einfach schön.

Wir sind durch Tairua gefahren, ein kleiner Ort auf der Halbinsel, den wir sehr schön fanden. Wir hatten überlegt dort zu bleiben, aber der Campingplatz hat uns nicht so zugesagt. So sind wir direkt zum Hot Water Beach hin, gegenüber ist ein Caravan Park der Kette Top10.

Durch zwei heiße Quellen, die es dort am Strand gibt, hat der Strand seinen Namen bekommen. Aufgrund vulkanischer Intrusion vor fünf Millionen Jahren, befindet sich unter dem Strand 170 °C heißes Magmagestein. Durch Risse steigt heißes Wasser nach oben und kommt an zwei Stellen am Strand heraus. An der einen Quelle hat das Wasser eine Temperatur 64 °C. Bei der Anderen fließt das Wasser nur mit 60 °C.

An die Quellen kommt man nur bei Ebbe heran und auch nur für ein bißchen mehr als zwei Stunden. Es bewappnen sich dann alle mit Schaufeln und buddeln sich ihr eigenes Thermalbad.

Heute Vormittag war gegen 11 Uhr Ebbe. Mit einer Schaufel in der Hand ging es ab zum Strand. Es war schon ziemlich voll und die Leute waren fleißig am Buddeln. Der Strand wirkte wie eine Kraterlandschaft. Wir haben angefangen zu buddeln und mussten feststellen, das Wasser ist gar nicht heiß. Noch nicht mal warm.

Nach ein wenig herum fragen, wer denn schon die heißen Quellen gefunden hat, stellte sich heraus, dass diese zwei heißen Quellen nur ganz klein sind. Links und rechts von den Quellen ist nichts mehr mit heißem Wasser. Die Leute, die direkt an der Quelle gebuddelt haben, lagen ganz entspannt in ihrer Strandbadewannen und ließen es sich gutgehen.

Keiner der Touristen wollte glauben, dass es wirklich nur zwei Quellen gibt. Es wurde gebuddelt und gehofft auf die heiße Ader zu treffen. Irgendwann wurden dann die Sandmauern geöffnet und Durchbrüche zu den anderen Löchern geschaffen. Somit konnte das heiße Wasser weitergeleitet werden. Man hat uns angeboten mit einzusteigen. Jetzt sind wir doch noch zum Baden gekommen. Das Meerwasser war uns nämlich zu kalt. Später hatten wir sogar unsere eigene Kuhle.

Ich habe meinen Fuß auf die Quelle gestellt, konnte mir die Hitze nicht vorstellen, jerzt weiß ich wieder wie sich 60 °C anfühlen.

Wir saßen solange in unserer Sandbadewanne bis die Flut langsam wieder kam und die kalten Wellen reinschwappten.

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