Auslandskrankenversicherung

Ihr benötigt für eure Reisen im Ausland auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung. Auch wenn ihr denkt das ihr kerngesund seid, es kann immer etwas unvorhergesehens passieren. Ihr könnt einen Unfall haben, ihr bekommt Zahnschmerzen oder eine kleine Wunde entzündet sich und ihr braucht schnell ärztliche Hilfe. Die Kosten können auch für kleine Behandlungen schnell in die Höhe gehen!

Je nach Dauer der Reise reicht euch entweder eine einfache Auslandskrankenversicherung für ca. 5-15 Euro die einen Aufenthalt für bis zu 6 Wochen abdeckt.
Die üblichen Reiseversicherungen für „Kurzurlaube“ bis zu 6 Wochen hat man oftmals schon bei Kreditkartenverträgen oder anderen Versicherungen inklusive. Prüft also vorher was ihr habt, damit ihr euch nicht doppelt versichert.

Bei längeren Aufenthalten wird eine andere Form von Auslandskrankenversicherung gewählt und die Kosten können hier stark variieren. Es wird üblicherweise eine Prämie pro Tag berechnet und genau für die Dauer eurer Reise abgeschlossen. Die Prämie kann zwischen 0,40 Cent (günstigestes Angebot was ich bis jetzt gesehen habe) und mehreren Euro pro Reisetag liegen. Im Schnitt könnt ihr aber mit 1 Euro rechnen. Seit ihr also 1 Jahr auf reisen, plant vorher 365 Euro für die Auslandskrankenversicherung ein. Wenn euer Ziel die USA oder Kanada ist, müsst ihr pro Tag mit 2-3 Euro Aufschlag rechnen. Es spielt auch das Alter eine Rolle, bis 34 Jahre gibt es Jung-Tarife (Daumenwert 1 Euro), wer älter als 60 Jahre ist zahlt automatisch mehr.

Der Leistungsumfang kann sich stark unterscheiden und ihr solltet überprüfen ob alle eure Anforderungen erfüllt werden. Ist euer Reisziel die USA oder Kanada, dann achtet darauf das diese Länder enthalten sind denn weltweit ist nicht immer gleich weltweit 😉

Die folgende Check-Liste zeigt euch einige Beispiele auf die ihr achten solltet:

  • Reiseziel enthalten
  • Ambulante Heilbehandlung (=zu einem Hausarzt gehen)
  • Schmerzstillende Zahnbehandlung (einfache Füllung oder Zahnersatz)
  • Verordnete Hilfsmittel infolge eines Unfalls (Rollstuhl, Krücken usw.)
  • Krankentransporte zur stationären Behandlung (inkl. Begleitpersonen!)
  • Röntgendiagnostik (bei Bruch)
  • Operationen (das kann auch bei einem Bruch notwendig sein)
  • Stationäre Heilbehandlung (=Krankenhaus)
  • Aufwandsentschädigung bei stationärer Behandlung (=Krankenhaustaggeld)

Die Kosten der Behandlungen werden entweder anteilig, bis zu 100% oder bis zu einem bestimmten Geldwert übernommen. Die kleine Präposition „bis zu“ drückt aus, das es Bedingungen für die Höhe der Kostenübernahme gibt. Wie sehen diese Bedingungen aus?

Überlegt euch einfach was ihr in Deutschland bezahlen würdet. Zum Beispiel kann eine einfache Zahnfüllung schon 80 Euro kosten und das ist nur das Material. Eine Aufwandsberechnung für mehrere 100 Euro plus vielleicht Betäubung und zusätzliche Medikamete können sehr schnell zu einem nicht mehr abschätzbaren Kostenpunkt werden. Geht mit einem guten Daumenwert ran, am besten ist es wenn die Versicherung zu 100% die Kosten übernimmt.
Ein weitere Punkt kann der Selbstbehalt sein. Das bedeutet das Kosten erst ab einem bestimmten Wert zum Beispiel über 250 Euro übernommen werden. Ihr müsst also alles selbst bezahlen was weniger oder gleich 250 Euro kostet. Diesen Selbstbehalt solltet ihr auch mit einkalkulieren und immer parat haben.

Natürlich gibt es noch weitere Punkte, wie zum Beispiel ein Krankenrücktransport nach Deutschland. Ob die angegebene Kostenübernahme, auch die tatsächliche Kosten decken, halte ich allerdings für fraglich.
Es wird oftmals angegegeben das ein Transport bis zu 10.000 Euro abgedeckt ist. Nun stelle ich mir vor das ich auf einem mobilen Krankenbett liege und von einem Arzthelfer begleitet werden muss, zusätzlich befinde ich mich gerade in Neuseeland und habe daher mindestens 25 Stunden Flug vor mir, mit einmal umsteigen. Es müssen also 2 Flugtickets bezahlt werden, die kurzfristig gekauft werden. Der Arzthelfer muss für die gesamte Zeit + zusätzlich Rückflug bezahlt werden. Die Kosten explodieren also schnell. Sicherlich ist diese Kostenübernahme sehr hilfreich, um das finanziell überhaupt stemmen zu können, aber die Werte können unrealistisch sein und daher sollten solche Punkte nicht ausschlagebend für die Wahl der Auslandskrankenversicherung sein.

Als Tipp: Die Kosten werden in der Regel immer für Unfälle oder bei medizinischer Notwendigkeit (Krankheit, Schmerzen usw.) übernommen. Das solltet ihr beim Ausfüllen der Formulare beachten. Ein Kreuz an der falschen Stelle und schon müsst ihr selber zahlen…

Für die richtig spontanen und kurzentschlossen gibt es Dienste bei denen Ihr eine Auslandskrankenversicherung kurz vor dem Abflug per SMS oder über App abschliessen könnten. Zum Beispiel die App SureNow für Android/iOS. Es kann eine Tag-genaue Versicherung für bis zu 30 Tage bei der Allianz abgeschlossen werden.

(Foto von oben: Tim Reckmann / pixelio)

Schreibe einen Kommentar

Name and email are required. Your email address will not be published.